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“Urvertrauen und Angst – Vom Umgang mit Neugeborenen”

“Abdrücken von Muttermilch – Entleeren der Brust von Hand”

Text:

Angstreduktion vor dem Stillen bei Schmerzerwartung

  1. Klärung des Anliegens  = nur bei Stillwunsch JETZT.
  2. Ich entspanne mich – immer wieder.
  3. Anamnese für Kind (Zungenbändchen, Gaumenprobleme, KISS-Syndrom, Trauma….)
  4. genaueste verbale Schmerzbeschreibung: Wann, wie, wie lange, was verbessert, was verschlimmert
  5. Anamnese für Mutter
    1. Wunde/verletzte Mamillen
    2. Soor oder Ekzem
    3. Bläschen/ Stau/ Mastitis
    4. Besondere Mamillenform
    5. Vasospasmus
    6. Mammary-Constriction-Syndrom
    7. Brustuntersuchung mit behutsamer Schmerzprovokation und Brustmassage (evtl. durch Mutter selbst)
    8. Schmerzscala von 0 (kein Schmerz) bis 10 (fast ohnmächtig) erklären.
    9. Superbequeme, warme Positionierung der  Mutter ( halbaufrecht, Schultern nach hinten/unten, Bauchatmung, lautes Seufzen, maximales Entspannen

 

 

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  1. Absprechen des Vorgehens: Anlegen erst, wenn….

a)       … der Impuls von ihr kommt und sie das Baby anlegen will

b)        … möglichst der Milchspendereflex  ausgelöst ist (Oxytocin reduziert Schmerz!)

c)       … die Mamille rosa ist und die Areola weich = niemals Anlegen bei Vasospasmus oder gekräuselter Mamille/Areola (sondern dann erst Wärme, Schwabbelmassage, Entspannen)

d)       Sehr gut ist es, wenn der Milchspendereflex schon ausgelöst ist (Tropfen Milch ist zu sehen.)

e)       Der Speichel des Kindes hilft beim Heilen der verletzten Mamille („Nach dem Stillen sieht sie besser aus als vorher!“) und wirkt als Schmerzmittel.

f)        Der Schmerz wird mit jedem Trink-Zug des Kindes kleiner – BAUCHATMEN! (Das Schmerzgedächtnis lernt zurück.)

g)       Sie darf das Kind jederzeit wieder von der Brust nehmen, wenn es zu schlimm ist.

h)       Schmerzarmes/freies Stillen wird bewusst wahrgenommen und mental gefeiert ( für Schmerzgedächtnis).

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  1. Entspannungsübung für die Eltern, Inneres Foto Wohlgefühl suchen. Ich halte dabei das Baby und erkläre auch ihm, was wir machen.
  2. Mutter eher sehr warm halten (Decke, warmes Getränk), Baby ausziehen.
  3. 1. Hinwendung mit dem Baby (1. Provokation: „Stellen Sie sich vor, wir legen das Baby an.“)
    Genaue Exploration – was ändert sich im entspannten Körper, wie, wie lange…
    Abwarten, bis wieder Wohlgefühl da ist. Atmen, Körperwahrnehmung.
  4. 2. Provokation, evtl. bis 5 mal wiederholen, bis es keine Reaktion mehr gibt.
  5. Wenn die Mutter die Hände nach dem Baby ausstreckt oder den deutlichen Wunsch zum Anlegen äußert, lege ich langsam und ruhig das Baby Bauch auf Brust zur Mutter (Intuitives Anlegen) und bitte es, den Mund weit und weich zu öffnen („Dann tut es der Mama gut.“) und in Ruhe zu trinken.
  6. Gleichzeitig exploriere ich in Ruhe Atmung und Körpergefühl der Mutter und frage nach dem Schmerzwert.
  7. Bei hohem Wert Kontrolle der Lippen des Kindes, behutsames Öffnen (Zug am Kinn).
  8. Beruhigende Ansprache („Gleich wird es besser.“) zur Mutter, evtl. Cranio-Berührung oder Massage durch den Partner (vorher absprechen, was gut tut).
  9. Körperwahrnehmung, Atmen, Wahrnehmen und genießen, wie der Schmerz nachlässt oder ganz weg ist.

Zur Unterstützung:

  • Evtl. Schmerzmittel Ibu 30 Min. vorher; evtl. Mg (1000mg) und zeitversetzt Ca (2000mg)  ergänzen; Homöopathie
  • Pectoralis-Dehnung, Physiotherapie, Haltungskorrektur, Massagen für Rücken und Brustkorb , Tapen
  • Pflege der Mamillen: Lanolin-Öl-Salbe, Aloe-Kompressen, Muttermilch, Silber- oder Zinnhütchen, Hydrogel, Brust-Donuts, Schaumstoff-Ringe; Baby-Speichel
  • Ausreichend Essen, genug trinken, aber nicht viel zuviel! Ganz warm und entspannt stillen! Gern dabei einschlafen – das Baby soll sicher atmen können.



 

email: kurth@stillpraxis.de

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